Projekt Sakkara by Andreas Wilhelm

Projekt Sakkara by Andreas Wilhelm

Autor:Andreas Wilhelm
Die sprache: de
Format: mobi, epub
Tags: Sprachforschung, Ägyptologie, Spiritismus, Esoterik, Mythologie, Alchemie, Fantasy, Sagen, Okkultismus, Geschichte, Vorgeschichte, Spiritualität, Mystizismus, Krimi, Philosophia Perennis, Abenteuer, Schatzsuche
Herausgeber: blanvalet
veröffentlicht: 2011-05-19T22:00:00+00:00


Kapitel 9

12. Februar 1941, im Anflug auf Tripolis, Libyen

Wolfgang Morgen beugte sich nach vorn und sah aus dem Fenster der Maschine hinaus auf die Küste von Tripolitanien. Er hatte keine genaue Vorstellung davon, was ihn erwartete, nur, dass es nicht einfach werden würde.

Erst vor wenigen Tagen war er in Berlin gewesen und hatte dort eine Unterredung mit Goebbels gehabt.

»Morgen, sehen Sie sich das an«, hatte ihn der Mann mit stakkatoartigem Tonfall angewiesen. Auf Goebbels' Schreibtisch lag eine großformatige Karte des Mittelmeerraums. Er deutete auf Ägypten. »Dort wollen Sie hin?«

»So ist es. Die Hinweise auf der Stele d ... «

Goebbels unterbrach ihn. »Ihnen ist bewusst, dass wir im Krieg sind, Morgen.«

»Ja, natürlich, Herr Reichsminister.«

»Ganz Ägypten ist unter englischer Knechtschaft. Unter jedem Stein und hinter jeder Düne werden Sie einen Engländer finden. Und Sie möchten dort hin.«

»Nun, es ist so ... Im Moment haben wir den Vorteil, dass wir wissen, wo wir suchen können. Wir sollten das so schnell wie möglich ausnutzen, bevor man uns zuvorkommt.«

»Ich bewundere Ihre Hartnäckigkeit, Morgen. Aber es ist selbstmörderisch, jetzt eine Expedition nach Ägypten zu schicken. Das sollte Ihnen klar sein.«

Morgen schwieg.

»Aber ich kann Ihr Interesse für das Artefakt nachvollziehen«, fuhr Goebbels fort. »Wenn es stimmt, was Sie herausgefunden haben, und Ihre Kompetenz auf diesem Gebiet steht nicht zur Debatte, besteht die Möglichkeit einer hochinteressanten Entdeckung. Ich habe mir also Gedanken darüber gemacht, wie Sie Ihr Unternehmen durchführen können. Ich warne Sie allerdings. Ich lege das Leben von tapferen Soldaten in Ihre Hände. Es ist eine große Herausforderung, und Sie haben die einmalige Chance zu beweisen, zu welchen Leistungen Sie im Dienste Ihres Vaterlandes fähig sind. Aber es bleibt eine einmalige Chance, Morgen. Und warum einmalig? Weil Sie, sollten Sie versagen, nicht lebendig nach Deutschland zurückkehren werden. Haben Sie das verstanden?«

»Ja, Herr Reichsminister!«

»Schön. Dann hören Sie jetzt zu ... «

Das Flugzeug hatte das Mittelmeer nun hinter sich gelassen. Morgen sah, wie unter ihm die graugelbe Wüstenlandschaft der Küste dahinglitt, während der Pilot eine Schleife flog.

Goebbels hatte die Situation in Libyen erläutert. Im Herbst letzten Jahres hatte Mussolini begonnen, von der italienischen Kolonie Libyen aus in Richtung Ägypten vorzustoßen. Das war eine Weile gutgegangen, aber seit Dezember befanden sich die italienischen Truppen wieder auf dem Rückzug, denn die Engländer trieben sie immer weiter zurück. Inzwischen war die Front der Engländer weit nach Libyen eingedrungen und stand bereits an der Ostgrenze der Provinz Tripolitanien. Der englische Generalleutnant Richard O'Connor hatte bereits über hundertdreißigtausend Italiener gefangen genommen, und es stand zu befürchten, dass er Mussolinis Truppen sogar noch bis nach Tripolis zurücktreiben würde. Daher hatte der Führer einen Sperrverband der Wehrmacht zur Unterstützung der Italiener nach Libyen geschickt.

Morgen hatte eine Sondervollmacht von Goebbels erhalten. Er sollte sich dem Sperrverband anschließen und sich bei sich bietender Gelegenheit mit einem kleinen Trupp Soldaten, den man ihm vor Ort zur Verfügung stellen würde, in den Süden des Landes absetzen. Das würde er noch heute mit dem designierten Kommandant des Sperrverbandes, Generalleutnant Erwin Rommel, besprechen, der nur wenige Plätze vor ihm in der Maschine saß und sich mit einem anderen Offizier unterhielt.



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